Projekt Wiederaufstieg: Der FC Schalke 04 plant für die Zukunft

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Nach dem Abstieg im Mai 2021 herrschte bei Schalke 04 die totale Depression. Inzwischen ist der Club wieder zum Leben erwacht – und plant die Rückkehr in die erste Liga. (Foto: AFP)

Der FC Schalke 04 nimmt eine Ausnahmestellung im deutschen Profifußball ein. Der Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet gehört historisch gesehen mit insgesamt sieben gewonnen Meisterschaften und fünf Pokalsiegen zu den erfolgreichsten Fußballvereinen Deutschlands. Mit einer Mitgliederzahl von mehr als 160.000 zählt Schalke zu den vier größten Sportvereinen Deutschlands und zu den fünf größten in der Welt! Sportlich gesehen liegen die besten Zeiten der Gelsenkirchener allerdings schon etwas zurück. 2011 konnte man zuletzt den DFB-Pokal gewinnen, die letzte deutsche Fußballmeisterschaft gewannen die Knappen im Jahre 1958. Immerhin gelang es, 2018 die Vizemeisterschaft zu erringen. Danach kam der Absturz, Ende der vergangenen Saison erfolgte der Abstieg in die 2. Liga. Mit dem Abstieg erhöhten sich die finanziellen Probleme des Vereins. Die finanzielle wie die sportliche Bilanz versucht man nun bei den Königsblauen mit Entschlossenheit und im Zusammenhang anzugehen.

Vor der laufenden Saison musste Schalke seinen Jahresetat radikal von rund 80 Millionen auf nunmehr 20 Millionen Euro runterfahren, um solvent zu bleiben. Dennoch plagen die Knappen Verbindlichkeiten von über 200 Millionen Euro.

Die Aufstiegsplätze sind aktuell in Reichweite

Um auf der sicheren Seite zu bleiben, hat der Verein verkündet, seinen Mitarbeitern ab dem 1. Juli 2022 zwischen fünf und fünfzehn Prozent weniger zu zahlen. Vorausgesetzt, dass der direkte Wiederaufstieg nicht gelingt!

Einen ersten Schritt in Richtung Wiederaufstieg tat man mit dem 4:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg am 17. Spieltag. Schalke befindet sich damit immerhin schon mal auf dem vierten Tabellenplatz, punktgleich mit dem auf dem Relegationsplatz sitzenden HSV .

Gelingt Schalke der Aufstieg schon in dieser Saison?

Sportlich zeichneten sich die Königsblauen in dieser Saison durch ausgeprägte Formschwankungen aus. Einer starken Phase im Oktober mit vier Pflichtspielsiegen in Folge löste eine Schwächephase mit nur einem Punkt aus vier Pflichtspielen ab. Rufe nach einer Entlassung von Trainer Dimitrios Grammozis wurden laut.

Zuletzt fanden die Gelsenkirchener aber wieder in die Spur. In den letzten drei Partien gelangen zwei Siege, und auch bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den als extrem heimstark bekannten Tabellenführer St. Pauli sah man gar nicht so schlecht aus.

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Der starke Auftritt beim 4:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende macht Hoffnung, dass es mit dem direkten Wiederaufstieg doch noch klappen könnte. Aktuell steht man jedenfalls schon mal auf dem vierten Platz, in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen.

Bosse legen fest: Gehaltskürzungen bei Verbleib in der 2. Bundesliga

Die Schalke-Mitarbeiter müssen auf den Aufstieg hoffen. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, müssten die 650 Mitarbeiter des Vereins ab 1. Juli 2022 auf fünf bis fünfzehn Prozent ihres Gehalts verzichten, teilte der Vereinsvorstand Ende November mit. Das allerdings nur, wenn der direkte Wiederaufstieg nicht gelänge.

Außerdem würden die eingesparten Gehaltsteile mit Zinsen zurückgezahlt, sollten die Gelsenkirchener 2023 ins Oberhaus zurückkehren. Des Weiteren seien nur Mitarbeiter betroffen, die ein bestimmtes Monatsgehalt überschritten.

Dies sei eine von vielen Maßnahmen, die der Finanzstabilität und der langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze des Vereins dienen sollen, erläuterte Finanzvorstand Christina Rühl-Hamers.

Satte Aufstiegsprämien für die Profis

Gleichzeitig stellt die Vereinsführung aber auch finanzielle Anreize für einen gelungenen Wiederaufstieg in Aussicht. Bei Vertragsverhandlungen rücken aktuell Aufstiegsprämien in den Fokus.

So konnte beispielsweise Ersatztorwart Ralf Fährmann bei seiner Vertragsverlängerung eine 15-prozentige Gehaltserhöhung aushandeln für den Fall, dass der Aufstieg zum Saisonende gelingt. Statt den derzeitigen 1,3 Millionen Euro pro Jahr wären das dann immerhin 1,5 Millionen.

Ebenso dürfte sich Kapitän Danny Latzka über einen satten Mehrverdienst freuen, würden die Knappen in der kommenden Saison wieder in der 1. Liga spielen. Auch er könnte mit einer 15-prozentigen Gehaltserhöhung rechnen. Der Rest des Teams würde eine Einmalzahlung von rund 100.000 Euro erhalten.

Schalke will sich im Winter verstärken

Um dem Projekt Wiederaufstieg weiteren Vorschub zu leisten, will sich der S04 im Winter weiter verstärken. Schalkes designierter neuer Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder kündigte an, alle Positionen auf den Prüfstand zu stellen. In erster Linie ginge es aber darum, die Sturmabteilung aufzuwerten.

Die Ausfälle von Top-Torjäger Simon Terodde und von Marius Bülter zeigten schmerzlich, wie anfällig man hier ist, so Schröder.

Marius Bülter fehlte zuletzt wegen schlechter Blutwerte. Er soll aber noch vor der Winterpause wieder ins Spielgeschehen zurückkehren. Dennoch wird es im Winter-Transferfenster einige Spieler-Verkäufe und vor allem -Zukäufe geben, verriet Neu-Vorstand Schröder.

Kann sich Grammozis als Cheftrainer halten?

Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis geriet in der laufenden Saison immer wieder in die Kritik, wenn sich das Team in einer Abwärtsbewegung befand. Mit den stärkeren Auftritten in den letzten Partien und dem Vorrücken bis an die Aufstiegszone verstummten die kritischen Stimmen vorerst.

Übrigens wäre auch Grammozis Nutznießer von dem erwähnten Prämiensystem des FC Schalke 04. Würde der Trainer mit den Knappen ins Oberhaus zurückkehren, würde er dafür 150.000 Euro einstreichen.