Schalke-Trainer Reis vor dem Saisonstart: “Aufstieg wird kein Selbstläufer”

Thomas Reis und der FC Schalke 04 sind in der 2. Bundesliga der Top-Favorit auf den Aufstieg. Der Trainer der Knappen drückt trotzdem auf die Euphoriebremse. (Foto: AFP)

Vor dem Start der Zweitliga-Saison gegen den Hamburger SV hat Trainer Thomas Reis von Schalke 04, dem Bundesliga-Absteiger, das klare Ziel eines direkten Wiederaufstiegs ausgegeben, wobei er sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst ist. “Uns ist bewusst, dass es kein Selbstläufer wird”, sagte der 49-Jährige vor dem anstehenden Spiel in der Hansestadt am Freitagabend: “Die Rückkehr in die erste Liga wird verdammt schwer.”

Nicht nur die Gelsenkirchener, sondern auch mehrere andere Traditionsklubs streben die ersehnte Rückkehr ins Oberhaus an. Neben dem HSV nannte Reis Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Nürnberg, Hannover 96 und den FC St. Pauli als aussichtsreiche Kandidaten. Er prognostizierte eine “auf jeden Fall interessante Saison” vor dem Auftritt in Hamburg (am Freitag ab 20:30 Uhr live bei Sky).

Schalke-Coach erwartet echtes Spitzenspiel gegen den HSV

Reis sieht es nicht als Problem an, dass sein Team direkt zum Auftakt gegen einen direkten Konkurrenten spielt. “Spielen muss man ja eh”, sagte er und zeigte sich stattdessen erfreut über den Spielplan: “Zum Start, wenn man aus der Sommerpause kommt, ist das ein absolutes Topspiel – gefühlt ein Erstligaspiel.”

Dennoch will Reis keine zu hohen Erwartungen wecken: “Am ersten Spieltag werden die Rädchen noch nicht perfekt ineinandergreifen.” Für ihn ist es wichtig, “dass wir eine Mannschaft auf dem Platz haben, die das umsetzt, was Schalke 04 auch letztes Jahr ausgezeichnet hat: einen absoluten Willen, bedingungslos in die Zweikämpfe zu gehen, eine gute Mentalität zu zeigen und sich normalerweise nicht unterkriegen zu lassen.”

Schalke wird Baumgartl holen

Ob Innenverteidiger Timo Baumgartl, dessen Verpflichtung unmittelbar bevorsteht, zum Kader gehören wird, ist noch unklar. Laut Reis wird der ehemalige Union-Spieler am Mittwoch den Medizincheck auf Schalke absolvieren.

Baumgartl wird wohl ablösefrei nach Gelsenkirchen wechseln, doch laut Medienberichten möchte Ex-Klub PSV mögliche Bonuszahlungen im Falle eines Schalker Bundesliga-Aufstiegs oder eines Weiterverkaufs des Spielers sicherstellen.

Terodde bleibt noch ein Jahr – und wird Kapitän

In der Aufstiegssaison 2021/22 avancierte Simon Terodde mit 30 Treffern in ebenso vielen Spielen und einem amüsanten TV-Interview, inklusive Stimmbruch, nach der fixierten Rückkehr ins Oberhaus zur Ikone auf Schalke.

Obwohl er seinen Abschied im Sommer 2023 bereits angekündigt hatte, einigte er sich überraschenderweise mit Schalke auf einen neuen Vertrag und wird eine weitere Spielzeit in Gelsenkirchen verbringen.

Terodde wird als Nachfolger von Latza die Kapitänsbinde tragen und sich die Position an der Sturmspitze voraussichtlich mit Sebastian Polter teilen. Beide sind klassische Mittelstürmer, die für die zweite Bundesliga bestens geeignet sind.

Schalke bekommt fünf Millionen für Zalazar

Schalke musste sich von Rodrigo Zalazar verabschieden. Der uruguayische Nationalspieler, der sich durch seine Übersicht und Spielstärke auszeichnete, wechselte zu Braga, die laut Medienberichten bis zu 5 Millionen Euro für seine Dienste zahlten. Als Ersatz wurde Lino Tempelmann vom SC Freiburg verpflichtet.

Obwohl Tempelmann kein Techniker wie Zalazar ist, hat er in den letzten beiden Jahren bereits viel Zweitliga-Erfahrung gesammelt. In 62 Spielen für den 1. FC Nürnberg war er stets Stammspieler und ist vor allem für seine Laufstärke bekannt, in der letzten Saison legte er durchschnittlich 10,5 gelaufene Kilometer pro Spiel zurück.

Neben Tempelmann könnte in einer 4-1-4-1-Formation auch der erst 17-jährige Assan Ouedraogo erste Schritte im Profifußball machen. Ouedraogo zeichnet sich durch tödliche Pässe und außergewöhnliche Dribbling-Fähigkeiten aus, die manch ein Gelsenkirchener Herz höher schlagen lassen werden.