So schnell geht das im Fußball: Noch vor wenigen Wochen herrschte beim Hamburger SV die totale Tristesse – jetzt ist der HSV sogar an die Tabellenspitze der zweiten Bundesliga gestürmt! Am Montagabend gewannen die Rothosen das Topspiel gegen den 1. FC Köln verdient mit 1:0. Mann des Tages war einmal mehr Pierre-Michel Lasogga, der wenige Minuten vor dem Ende das goldene Tor erzielte.
Grund zum Jubeln hatten nach dem Schlusspfiff nicht nur die Fans, sondern auch die Verantwortlichen des HSV. Sie scheinen mit dem Trainerwechsel von Christian Titz zu Hannes Wolf alles richtig gemacht zu haben. Mit dem 37-Jährigen auf der Bank haben die Hamburger alle drei Pflichtspiele gewonnen und dabei kein einziges Gegentor kassiert.
Handelfmeter wird nicht gepfiffen
“Gegen Köln geht es nicht um unser Leben, aber um viel”, hatte Wolf vor dem Topspiel gesagt – und genau so trat seine Mannschaft auch auf. Der HSV wirkte von Anfang an bissiger und engagierter in den Zweikämpfen. Spätestens nach einer Viertelstunde hatte die Wolf-Elf die Partie im Griff. Khaled Narey hatte die erste gute Chance, scheiterte aber am starken FC-Keeper Timo Horn (16.). Nur eine Minute später hatte Köln erneut Glück, als Schiedsrichter Dingert nach einem Handspiel von Czichos nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte.
Spätestens als Fiete Arp in der 28. Minute den Außenpfosten traf, wäre der Führungstreffer für den HSV verdient gewesen. Köln war mit dem 0:0 zur Halbzeit bestens bedient, die Mannschaft von Trainer Markus Anfang war vor allem in der Offensive an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.
Großchance für Köln
Hamburg blieb auch in der zweiten Halbzeit das bessere Team, diesmal hatte Köln aber die erste Gelegenheit. Nach einer Ecke brachte Höger den Ball aufs Tor, HSV-Keeper Pollersbeck war schon geschlagen – aber Narey klärte auf der Linie (58.). Auf der anderen Seite hatten die HSV-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, aber Douglas Santos scheiterte aus kurzer Distanz an Horn – bei einem Querpass hätte Lasogga den Ball in der Mitte nur ins Tor schieben müssen (67.).
Lasogga staubt zum Siegtreffer ab
Der HSV wollte den Sieg mehr, das war klar zu spüren. Angetrieben von der für Zweitligaverhältnisse rekordverdächtigen Kulisse von 53.876 Zuschauern spielte die Elf von Hannes Wolf bis zum Schluss nach vorne. Die Belohnung erfolgte dann in der 86. Minute: Douglas Santos startete ein grandioses Solo und schoss aufs Tor, Kölns Keeper Horn konnte den Ball nur abprallen lassen – und Lasogga staubte zum 1:0 ab. Das Volksparkstadion explodierte, der Torschütze wurde unter einer gigantischen Jubeltraube begraben.
Köln am Samstag gegen Dresden unter Druck
Durch den Sieg ist der HSV nun mit zwei Punkten vor dem FC St. Pauli neuer Tabellenführer. Der 1. FC Köln ist nur noch Dritter und rutscht hingegen in eine handfeste Krise. Der FC hat aus den vergangenen vier Ligaspielen nur magere zwei Punkte geholt und dazu noch aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Sollte auch die nächste Partie gegen Dresden (Samstag um 13 Uhr) nicht gewonnen werden, dürfte es für Trainer Markus Anfang äußerst ungemütlich werden. Bei Betsson gibt es eine Quote von 1,49 für einen Kölner Heimsieg.
