Als der Abstieg des VfB Stuttgart endgültig besiegelt war, gab es gleich eine ganze Liste mit möglichen Abgängen. Ron-Robert Zieler gehörte zu jenen Akteuren, bei denen man von einem Wechsel zu einem Erstligisten ausgegangen war. Nun verlässt der Torwart die Schwaben tatsächlich, allerdings wird Zieler trotzdem in der 2. Bundesliga spielen. Der 30-Jährige geht zurück zu Hannover 96, wo er bereits von 2010 bis 2016 unter Vertrag gestanden hatte. Offenbar fehlt nur noch die Unterschrift unter dem Vertrag.
Der VfB Stuttgart hat eine absolute Horror-Saison hinter sich, der Abstieg war fast schon die logische Konsequenz. Einer der wenigen Profis, die beim VfB in der abgelaufenen Spielzeit Normalform erreichten, war Ron-Robert Zieler. Auch deshalb waren Experten davon ausgegangen, dass der Keeper bei einem Erstliga-Verein unterkommen würde.
Zieler spielte bis 2016 bei Hannover
Am Montag vermeldete der “Sportbuzzer” dann überraschend, dass der Weltmeister von 2014 zurück zu Hannover 96 wechseln wird. Zieler war lange Jahre Kapitän der Niedersachsen, verließ den Club nach dem ersten Abstieg 2016 aber schweren Herzens. Insgesamt hat Zieler 185 Erstliga-Spiele für die Niedersachsen absolviert.
Schon in dieser Woche beim 96-Training?
Demnach hat Zieler den obligatorischen Medizincheck in Hannover bereits absolviert, der Torwart soll bereits am Montag oder Dienstag am Training der 96er teilnehmen. Quellen aus dem Umfeld des VfB Stuttgart bestätigten den Deal, die Schwaben werden sich nach einem neuen Keeper umschauen müssen.
Slomka gilt als Förderer
Gut möglich, dass der neue 96-Trainer Mirko Slomka bei dem Transfer eine entscheidende Rolle gespielt hat. Während Slomkas erster Amtszeit in Hannover hatte Zieler seinen Durchbruch, der Coach machte den damaligen Ersatztorwart zur Nummer eins. Zieler und Slomka sollen aus dieser Zeit ein exzellentes Verhältnis haben, nun treffen sich beide wieder. Der erfahrene Torwart soll eine wichtige Rolle beim “Projekt Wiederaufstieg” spielen.
Wechselt Esser jetzt nach Düsseldorf?
Bleibt die Frage, was der Transfer für den bisherigen 96-Stammkeeper Michael Esser bedeutet. Der 31-Jährige hat eine starke Saison gespielt und soll mehrere Angebote aus der ersten Liga vorliegen haben. Vor allem Fortuna Düsseldorf soll starkes Interesse an Esser haben. Nach dem Zieler-Deal ist es gut möglich, dass Esser sich in die Rhein-Metropole verabschiedet.
Alte Helden sollen für neuen Glanz sorgen
Bei Hannover 96 herrscht nach dem Abstieg derweil eine Art trotzige Aufbruchstimmung. Mit Jan Schlaudraff als neuem Sportdirektor, Mirko Slomka als neuem Trainer und nun Ron-Robert-Zieler als Identifikationsfigur beschwört der Club zugleich die erfolgreiche Vergangenheit.
Aufstieg wird schwer
Wirtschaftlich steht der Verein auf einem soliden Fundament, der direkte Wiederaufstieg ist keine (absolute) Pflicht. Dennoch steht fest, dass Club-Boss Martin Kind 96 so schnell wie möglich wieder in der ersten Liga sehen will. Leicht wird die Aufgabe in der kommenden Saison aber gewiss nicht. Mit dem VfB Stuttgart, dem Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg hat Hannover namhafte Konkurrenz, wenn es um die Aufstiegsplätze geht.
