Sportwetten versteuern in Deutschland | Wettsteuer Erklärung und Beispiele

Sportwetten versteuern in Deutschland | Wettsteuer Erklärung und Beispiele

SteuerDie Wettsteuer in Deutschland ist ein Thema, bei dem es immer wieder zu Missverständnissen und falschen Annahmen kommt. Fakt ist, dass hierzulande aktuell fünf Prozent des Wetteinsatzes bei Sportwetten abgeführt werden müssen. Was das für Sie als Nutzer bedeutet und wie die einzelnen Buchmacher damit umgehen, wollen wir in diesem Beitrag ausführlich erklären. Darüber hinaus zeigen wir verschiedene Möglichkeiten auf, wie Sie um den Abzug der Wettsteuer ganz oder teilweise herumkommen. 

Lange Zeit wurden Gewinne aus Sportwetten in Deutschland grundsätzlich nicht besteuert. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Tipps online oder ganz klassisch im Wettbüro abgegeben wurden. Im Juni 2012 hat die Bundesregierung das „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“ beschlossen. Damit änderte sich die Rechtslage in Bezug auf Sportwetten schlagartig.

Was genau besagt das „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“?

Das „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“ stellt im Grunde nur eine Anpassung des „Rennwett- und Lotteriegesetzes“ (RennwLottG) der Bundesrepublik Deutschland dar. Seitdem ist eine Steuer von 5 Prozent des Wetteinsatzes zu entrichten, wenn Sie bei einem Buchmacher eine Wette abschließen und Ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Es spielt dabei keine Rolle, in welchem Land der jeweilige Buchmacher seinen Sitz hat bzw. reguliert wird.

Bereits die Wohnsitz-Regelung kann zu Verwirrungen führen. Sind Sie zum Beispiel deutscher Staatsbürger, haben Ihren festen Wohnsitz jedoch im Ausland, so muss die deutsche Wettsteuer nicht entrichtet werden. Selbst dann nicht, wenn Sie die Wette während Ihres Urlaubs in Deutschland abgeben. Andererseits muss ein Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland, der die Wette online während seines Heimaturlaubs platziert, die Steuer abführen.

Laut Gesetzestext ist der jeweilige Kunde steuerpflichtig, der die Wette beim Buchmacher abgibt. Diese Regelung stellte sich in der Praxis jedoch sehr schnell als nicht umsetzbar heraus. Daraufhin wurde das Gesetz angepasst und die Wettanbieter in Drittschuldnerhaft genommen. Durch diese Regelung stehen nun die Buchmacher in der Pflicht, die Steuer in Höhe von 5 Prozent des Wetteinsatzes für jede einzelne Wette an den Fiskus abzuführen. Ob und in welcher Form diese Ausgaben an die Kunden weitergereicht werden, können die Anbieter selbst festlegen.

Die Steuereinnahmen aus Sportwetten nehmen übrigens Jahr für Jahr zu. Allein 2016 wurden über 300 Millionen Euro in die Kassen der Bundesländer gespült. Mit jeder Sportwette werden so indirekt Straßen gebaut und öffentliche Gebäude in Schuss gehalten.

Die wichtigsten Fakten zur deutschen Wettsteuer

  1. Die Wettsteuer ist für jede einzelne Sportwette abzuführen.
  2. Die Höhe der Wettsteuer beträgt fünf Prozent des Wetteinsatzes.
  3. Es spielt keine Rolle, ob die Wette online oder im Wettbüro abgegeben wird.
  4. Die Steuer fällt ausschließlich bei Wetten an, die von Kunden mit Wohnsitz in Deutschland abgegeben werden.
  5. Für die ordnungsgemäße Abführung sind die Wettanbieter gesetzlich verpflichtet.
  6. Ob und in welcher Form die Wettsteuer an die Kunden weitergereicht werden, kann jeder Buchmacher frei entscheiden.

Müssen Gewinne aus Sportwetten in der Steuererklärung angegeben werden?

Generell zählen Gewinne, die durch Glücksspiel wie Sportwetten erzielt werden, nicht zu den sogenannten regulären Einkunftsarten (selbstständige und nichtselbstständige Arbeit, Einnahmen aus Gewerbebetrieben, Land- und Forstwirtschaft, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung sowie sonstige Einkünfte). Einnahmen aus Sportwetten müssen laut Rechtsprechung daher nicht als Einkommen versteuert werden. Somit ist auch keine Angabe bei der Steuererklärung nötig.

Eine Ausnahme stellt der relativ kleine Personenkreis der Profispieler dar, die ihren Lebensunterhalt in erster Linie mit Sportwetten bestreiten. Sie gelten als sogenannte Berufsspieler, deren reguläre Einkunftsart das Glücksspiel ist. Im Zweifelsfall sollten Sie hier lieber kein Risiko eingehen und Ihre Gewinne aus Sportwetten in der Steuererklärung als Einkommen angeben.

Ab wann gilt man als Berufsspieler?

Diese Frage ist bisher nicht eindeutig geklärt. Das Finanzamt könnte jedoch theoretisch der Argumentation folgen, dass als Berufsspieler gilt, wer seinen Lebensunterhalt hauptsächlich (also zu mehr als 50 Prozent) durch Glücksspielgewinne finanziert. Werden Sie bei einer nachträglichen Prüfung als Berufsspieler eingestuft, haben jedoch nie Steuern auf Ihre Sportwetten-Einnahmen abgeführt, könnte dies unangenehme Folgen haben. Abgesehen von der Nachforderung der Einkommenssteuer droht im schlimmsten Fall eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung.

Auch wenn uns entsprechende Fälle nicht bekannt sind, empfehlen wir an dieser Stelle, lieber auf Nummer sicher zu gehen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich professionell beraten lassen, z.B. von einem Steuerberater.

Wie gehen die Wettanbieter mit der Rechtslage um?

Auf der Grundlage der gesetzlich geregelten Drittschuldnerhaft sind die Buchmacher verpflichtet, die Wettsteuer abzuführen. Natürlich bedeutet dies für die Anbieter eine erhebliche Mehrausgabe, die es zu kompensieren gilt. Die meisten Buchmacher reichen den Steuerabzug daher direkt an die Kunden weiter. Es gibt jedoch auch andere Varianten um mit der Rechtslage umzugehen. Für unsere Rechenbeispiele gehen wir jedes Mal von einer gewonnenen Wette mit einem Einsatz von 100 Euro bei einer Quote von 2,00 aus.

Abzug der Wettsteuer vom Gewinn: Ein gängiges Berechnungsmodell der Wettanbieter ist der Abzug der Wettsteuer von dem mit der Wette erzielten Bruttogewinn. In unserem Beispiel wird also zunächst der Wetteinsatz mit der Quote multipliziert, so dass sich ein Bruttogewinn von 200 Euro ergibt. Von diesem werden anschließend 5 Prozent abgezogen und es verbleibt ein Nettogewinn von 190 Euro.

  • Einsatz: 100 Euro
  • Wettquote: 2,0
  • Bruttogewinn: 200 Euro
  • Wettsteuer: 10 Euro
  • Nettogewinn: 190 Euro

Abzug der Wettsteuer bei der Tippabgabe: Ein Großteil der Buchmacher berechnet die Wettsteuer auf dieser Grundlage, welche den Gesetzestext quasi eins zu eins umsetzt. Fünf Prozent der Steuer werden direkt vom Wetteinsatz abgezogen, so dass wir in unserem Beispiel nur mit einem Nettoeinsatz von 95 Euro wetten. Multipliziert mit der Wettquote ergibt sich ebenfalls ein Nettogewinn von 190 Euro.

  • Einsatz: 100 Euro
  • Wettsteuer: 5 Euro
  • Nettoeinsatz: 95 Euro
  • Wettquote: 2,0
  • Nettogewinn: 190 Euro

Steuerfreie Wettanbieter: Einige wenige Buchmacher verzichten darauf, die Kunden mit der Wettsteuer zu belasten. Darunter fallen auch Anbieter, die außerhalb der EU lizenziert sind und bei denen es teilweise fraglich ist, ob die Wettsteuer überhaupt an den deutschen Fiskus abgeführt wird. Seriöse Buchmacher wie Betfair oder Tipico versuchen, durch den Wegfall der Steuer ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten, welches potenzielle Neukunden mit der Aussicht auf höhere Gewinne anlockt.

Man sollte sich allerdings bewusst machen, dass die immensen Ausgaben für die Wettsteuer irgendwie kompensiert werden müssen, wenn Sie nicht an die Kunden weitergereicht werden. Häufig arbeiten solche Anbieter daher im Durchschnitt mit etwas schlechteren Quotenschlüsseln, um die eigene Gewinnmarge anzuheben.

Unser Tipp: Vergleichen Sie beim Wetten mit steuerfreien Wettanbietern die Wettquoten stets mit dem Wettbewerb und rechnen Sie jeweils aus, welche Variante lukrativer ist.

  • Einsatz: 100 Euro
  • Wettquote: 2,0
  • Bruttogewinn: 200 Euro
  • Wettsteuer: –
  • Nettogewinn: 200 Euro

Teilweise steuerfreie Wettanbieter: Einige Buchmacher bieten das steuerfreie Wetten unter bestimmten Bedingungen an. Dies können zum Beispiel ausgewählte Wettformate oder spezielle Märkte sein. So sind bei Bet3000 sämtliche Live Wetten von der Steuer befreit. Bei Betsson können Kombiwetten steuerfrei platziert werden, die gewisse Mindestquoten erfüllen. Und mybet hat mit dem „Steuerfreitag“ gleich einen ganzen Tag im Programm, an dem auf das gesamte Angebot ohne Wettsteuer-Abzug getippt werden kann.

Wie kann man ohne Wettsteuer wetten? Tipps und Tricks

Wer um die leidige Wettsteuer einen Bogen machen will, kann das mit entsprechendem Aufwand durchaus umsetzen. Generell sollten Sie über Wettkonten bei mehreren Buchmachern verfügen, wenn Sie mit Sportwetten langfristig erfolgreich sein wollen. Melden Sie sich also bei Buchmachern an, die auf die Erhebung der Wettsteuer ganz oder teilweise verzichten. Im folgenden Abschnitt finden Sie dafür Empfehlungen von unseren Wett-Experten.

Durch mehrere Konten können Sie nun zum einen sehr effektiv Quoten vergleichen. Das ist bei Buchmachern, die keine Wettsteuer erheben besonders wichtig, da die Steuerabgabe häufig über schlechtere Wettquoten in einzelnen Bereichen kompensiert wird. Nutzen Sie darüber hinaus Aktionen, bei denen Wettanbieter Steuerfreiheit für bestimmte Wettmärkte oder Zeiträume anbieten. Platzieren Sie Ihre Kombiwetten zum Beispiel vornehmlich bei Betsson, nutzen Sie für Live Wetten Bet3000 und wetten Sie am Freitag ausgiebig bei mybet.

Beobachten Sie den Wettmarkt und halten Sie sich über aktuelle Bonusaktionen für steuerfreies Wetten auf dem Laufenden. Bleiben Sie flexibel und bauen Sie immer wieder neue Angebote in Ihre Strategie zur Vermeidung der Wettsteuer ein.

Die besten Buchmacher ohne Wettsteuer (komplett oder Teilerlass)

Betfair ist unsere erste Wahl für steuerfreie Sportwetten. Denn obwohl der Anbieter die Steuerlast komplett selbst trägt, werden hier absolute Spitzen-Quoten geboten. Der Buchmacher begeistert seit dem Neustart auf dem deutschen Markt mit einem sehr umfangreichen Wettangebot und Bestnoten in Sachen Kundenfreundlichkeit. Gleich zwei Glücksspiel-Lizenzen (ausgestellt in Großbritannien und Malta) garantieren höchste Sicherheitsstandards. Als Neukunde haben Sie aktuell die Möglichkeit, einen Willkommensbonus in Form von Gratiswetten bis maximal 100 Euro zu erhalten.

Tipico steht bei Sportwetten in Deutschland nach wie vor sehr hoch im Kurs. Das liegt nicht nur an der medialen Überpräsenz von Oliver Kahn und bei den Bundesliga-Übertragungen. Vor allem das fantastische Wettangebot und die Tatsache, dass Tipico konsequent steuerfreie Tipps anbietet, sprechen für den Anbieter. Abgerundet wird das Gesamtpaket mit Kundenservice auf Top-Niveau und einem sehr fairen Bonusangebot für Neukunden. Bis zu 100 Euro Prämie können Sie aktuell einstreichen. Seit Jahren im Sponsoring aktiv, steht zudem eine EU-Glücksspiel-Lizenz für höchste Seriosität.

Bet3000 bietet das wahrscheinlich umfangreichste Bundesliga-Wettangebot des Wettbewerbs. Zudem liegen die Wettquoten nicht nur für das deutsche Fußball-Oberhaus regelmäßig außer Konkurrenz. Fans von Live Wetten sind bei Bet3000 genau an der richtigen Adresse, denn diese werden dauerhaft steuerfrei angeboten. Ein hohes Maß an Sicherheit garantiert die in der Branche überaus angesehene Sportwetten-Lizenz der Mittelmeerinsel Malta. Neukunden können sich bei Bet3000 derzeit über eine Prämie von bis zu 150 Euro freuen.

Betsson ist die unangefochtene Nummer eins unter den skandinavischen Wettanbietern. Neben einem beeindruckenden Wettangebot punktet der Buchmacher durch besonders stabile Quoten. Typisch skandinavische Tugenden wie ein Höchstmaß an Sicherheit und überdurchschnittlich guter Kundenservice zeichnen Betsson zusätzlich aus. Das Highlight sind die steuerfreien Kombiwetten, die Sie dauerhaft nutzen können, sofern mindestens zwei Auswahlen eine Mindestquote von jeweils 1,30 aufweisen sowie die Quote der gesamtem Kombiwette bei mindestens 3.00 liegt. Auch der kürzlich überarbeitete Willkommensbonus kann sich sehen lassen. Betsson verdoppelt Ihre erste Einzahlung bis zu einem Betrag von 100 Euro und legt zusätzlich noch 5 Gratiswetten obendrauf!